Wärme und Sonne ohne böse Folgen genießen

Verregnete Sommer sind hierzulande keine Seltenheit. Umso mehr zieht es uns bei strahlendem Sonnenschein ins Freie. Aber wie so oft gilt: Zu viel ist ungesund. Intensive Sonneneinstrahlung bedroht nicht nur die Haut, der ganze Organismus gerät in Gefahr.

Die häufigste Folge übermäßiger Sonne kennt wohl jeder – den Sonnenbrand. Er wird oft als lästiges Übel angesehen, das schnell vorübergeht. Tatsächlich handelt es sich aber um eine echte Verbrennung ersten Grades. Häufige Sonnebrände begünstigen zudem die Alterung der Haut und erhöhen das Hautkrebsrisiko. Erste Anzeichen des Sonnenbrandes sind 3 bis 24 Stunden nach dem Sonnenbad Rötungen und Schwellungen der Haut. Im schlimmsten Fall, bei einer Verbrennung zweiten Grades, kommt noch Blasenbildung hinzu.
Bei Blasen oder Fieber: direkt zum Arzt

Als erste Maßnahme gilt es, sofort jegliche Sonne zu meiden. Bei einem stärkeren Sonnenbrand können kalte Duschen oder Umschläge helfen. Haben sich Blasen gebildet oder kommen allgemeine Reaktionen wie Fieber oder Kopfschmerzen hinzu, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Blasen dürfen auf keinen Fall selbst geöffnet werden, weil das Infektionsrisiko sehr hoch ist. Wichtig ist es, in jedem Fall viel zu trinken – am besten Wasser –, denn wie bei jeder anderen Verbrennung hat der Körper einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Wenn der Sonnenbrand mit starken Schmerzen verbunden ist, können vorübergehend leichtere Schmerzmittel eingenommen werden.

Akut gefährlicher als ein Sonnenbrand ist der Sonnenstich. Er droht, wenn der Kopf längere Zeit ohne Kopfbedeckung starker Sonne ausgesetzt wird. Die Strahlung kann dann zu einer Reizung der Gehirnhäute führen. Kinder sind besonders anfällig, da ihre Schädeldecke noch sehr dünn ist. Symptome sind ein hochroter, heißer Kopf, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und steifer Nacken, häufig auch Fieber. Bei einem Sonnenstich muss unbedingt ein Arzt gerufen werden, da ein Anschwellen des Gehirns droht. Bis zu seinem Eintreffen sollten die Betroffenen mit erhöhtem Kopf und kühlenden Umschlägen im Schatten gelagert werden.

Außerdem kann es in der Sonne zu Hitzeschäden kommen. Wenn es heiß ist, produziert der Körper vermehrt Schweiß. Dadurch kann der Körper seine Temperatur herabsetzen. Durch das Schwitzen verliert der Organismus aber Flüssigkeit und Mineralstoffe. Wird dieser Verlust nicht ersetzt, kann der Mechanismus zusammenbrechen, mögliche Folge ist eine Hitzeerschöpfung bis hin zum Hitzschlag. Sehr groß ist diese Gefahr bei starker körperlicher Anstrengung, wenn es sehr heiß ist. Symptome von Hitzeschäden sind Blässe, Schwindel, Kopfschmerzen, Schwächegefühl und Kreislaufstörungen.
Raus aus der Sonne und viel Mineralwasser

Treten solche Anzeichen auf, sollten alle körperlichen Aktivitäten sofort beendet und eine kühler Ort aufgesucht werden. Schnelle Linderung verschafft auch eine kalte Dusche. Gleichzeitig ist es wichtig, den Flüssigkeitshaushalt wieder zu stabilisieren, also so viel wie möglich zu trinken, vor allem Mineralwasser. Geeignet sind auch mit Wasser verdünnte mineralhaltige Fruchtsäfte oder fertige Elektrolytlösungen.

Die gefährlichste Form der Wärmeregulationsstörung ist der Hitzschlag. Hier schafft es der Organismus nicht mehr, über das Schwitzen genug Wärme abzugeben. Es kommt zu einem Wärmestau, die Körpertemperatur steigt schnell auf mehr als 40° Celsius. Grund ist zum Beispiel zu enge oder warme Kleidung oder der Aufenthalt in einem geschlossenen PKW bei hoher Außentemperatur. Auch ein Hitzekollaps kann ohne geeignete Maßnahmen in einen Hitzschlag übergehen. Er äußert sich durch trockene, heiße Haut, stark beschleunigten Pulsschlag, Kopfschmerzen, Übelkeit, Verwirrtheit und schließlich Bewusstlosigkeit.

Ein Hitzschlag kann lebensbedrohlich sein, deshalb ist es wichtig, sofort ärztliche Hilfe anzufordern. Noch ansprechbare Patienten sollten bis dahin in kühler Umgebung mit erhöhten Beinen gelagert werden, bewusstlose Patienten dagegen in der stabilen Seitenlage. Eine schnelle Kühlung kann lebensrettend sein, deshalb: Den Betroffenen entkleiden und mit kalten Umschlägen bedecken.

 

Medical Tribune Bericht

MTPub, Ausgabe 03 / 2006 S.15, Dr. Anja Braunwarth

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