Erst aufs Ergometer dann zum Sport
Sport ist gesund - aber nur, wenn man bestimmte Regeln beachtet.
So neigen Männer in der Lebensmitte dazu, von Null auf Hundert zu starten.
Neu- oder Wiedereinsteiger sollten das Training * allerdings langsam angehen und vorher erst eine sportmedizinische Abklärung * beim Hausarzt durchführen lassen.
Allen, die im fortgeschrittenen Alter ein Training beginnen oder wiederaufnehmen möchten, raten Experten zu einer sportmedizinischen Abklärung. Besonders Männer in der Lebensmitte neigen dazu, sich zu überfordern, indem sie nach Jahren des Konditionsabbaus schnell wieder an das Leistungsniveau ihrer Jugend anschließen oder dieses sogar übertreffen wollen.
Studien zufolge lohnt sich Sport in jedem Alter. Professor Herbert Löllgen aus Remscheid, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention( DGPS * ) verwies auf dem Deutschen Kardiologen-Kongress in Mannheim auf eine Metaanalyse: Demnach haben Männer und Frauen über 65, wenn sie regelmäßig körperlich aktiv sind, ein etwa halb so großes Risiko für kardiovaskuläre * Ereignisse wie inaktive Altersgenossen.
Sportmedizinische Vorsorge-Checks und Beratungen mit besonderem Blick aufs Herz sollten im mittleren und höheren Lebensalter vor Trainingsaufnahme unbedingt erfolgen! Nach Empfehlungen der DGSP sollten Männer über 40 und Frauen über 50 ein Belastungs-EKG * absolvieren, wenn sie zwar keine Symptome, aber zwei zusätzliche Risikofaktoren haben, etwa Rauchen und unbehandelten Bluthochdruck über 140/90. Vor neu beginnendem intensiven Training ( Bsp: Marathonvorbereitung) sollte sich diese Altersgruppe und gesunde Neueinsteiger über 65 auch ohne Risikoprofil sportmedizinisch abklären lassen. Kardiovaskuläre Schäden , die im Alltag unauffällig sind, können bei exzessivem Sport zu akuten Komplikationen führen, Ein oft zitiertes Beispiel ist der Mittfünfziger, der bisher weitgehend untätig war und dann beim Schneeschippen den plötzlichen Herztod erleidet. Weiterhin kann ständige Überforderung im Sport den präventiven Schutz des Sports schmälern und den Konditionszuwachs im anaeroben * Bereich verlangsamen.
Ergibt sich bei den Untersuchungen der Verdacht auf eine strukturelle Herzerkrankung oder ein Herzklappenfehler sollte auch eine echokardiographische Untersuchung erfolgen. Krankhafte Befunde schließen einen sportlichen Neuanfang keineswegs aus. Je nach Ausprägung sollte individuell wohl dosiert gestartet,die Leistung nur langsam gesteigert, auf ungünstige Sportarten verzichtet oder sich auf Sportprogramme mit ärztlicher Begleitung beschränkt werden.
Der Hausarzt kennt seine Patienten am Besten, nach Erstellung des entsprechenden Risikoprofils und Belastungs-EKG´s kann eine individuelle Beratung erfolgen.
Die sportmedizinische Untersuchung ist eine IGEL-Leistung.
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